Mit dem Fräsinator katapultiert die NG Green Innovations GmbH. aus Kirchberg a.d. Pielach (NÖ) eine bewährte Technologie buchstäblich ins 21. Jahrhundert. Schon in ersten Praxistests mit Schnee, Hackschnitzeln, etc. überraschte die multifunktionale Fräse dank eines neuartig konzipierten Schleuderrades mit bislang unerreichter Energieeffizienz und Leistungsstärke. Das verblüffende Funktionsprinzip des Fräsinators wurde in einer Mehrkörper-Simulation durch unabhängige Experten der Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) professionell untermauert. Derzeit arbeitet NG Green auf Hochtouren, um die ersten Präsentations-Modelle fertig zu stellen. Das Interesse potenzieller Kunden ist schon jetzt enorm.

„Unser Ziel war es, eine Fräse zu entwickeln, die einerseits den modernen Anforderungen an Energieeffizienz genügt, andererseits aber im Bezug auf die Leistungsstärke ein völlig neues Niveau erreicht“, erinnert sich Leopold Gansch, Gründer von NG Green. Diese auf den ersten Blick konträren Ziele zu erreichen, gelang dank patentierter NG Green Technology eindrucksvoll.

Wie Kraulen mit vier Armen

Kernstück der visionären Technologie ist das völlig neuartig konzipierte Schleuderrad. Dessen Schaufeln sind nicht wie üblich starr, sondern flexibel montiert und klappen je nach Position unabhängig voneinander nach vorne. Dadurch beschleunigen sie das Schleuderrad bei jeder Umdrehung ohne externe Krafteinwirkung – ähnlich einem vierarmigen Kraul-Schwimmer. Durch diese optimale Nutzung physikalischer Prozesse ist es NG Green erstmals gelungen, ein bekanntes Problem herkömmlicher Fräsen zu lösen. Denn diese arbeiten deshalb so ineffizient, weil die starren Schaufeln das Schüttgut direkt in die Innenwände der Schleuderkammer drücken. Dadurch entsteht Reibung, die einen hohen Energieaufwand verursacht. Im Gegensatz dazu nutzt der Fräsinator die ihm zugeführte Energie äußerst effizient, was sich in einem um bis zu 60 % höheren Materialdurchsatz bei gleichem Energieeinsatz niederschlägt.

LCM als unabhängiger Forschungspartner

„Das Potenzial unserer Technologie war uns natürlich bereits bei der Gründung unseres Unternehmens im August 2015 bewusst. Uns war aber auch schon immer klar, dass das alleine nicht genug für die Vermarktung ist“, betont Leopold Gansch. Um die nötigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Markteintritt zu schaffen, wollte er deshalb das Funktionsprinzip des Fräsinators von unabhängiger Seite untersuchen lassen. In den Experten von LCM fand er dafür kompetente Partner. „Wir verstehen uns selbst als Nahtstelle zwischen Forschung und Wirtschaft“, unterstreicht LCM-Geschäftsführer Gerald Schatz. „Daher war es für uns eine spannende Herausforderung, eine bislang unbekannte Technologie wissenschaftlich zu verifizieren und auf diesem Weg einen Beitrag zu ihrer Serienreife zu leisten.“

Perspektiven für weitere Optimierung

Das LCM-Team um Projektleiter Markus Schörgenhumer verwendete dafür die selbst entwickelte Software HOTINT. Damit wurden die zur Verfügung gestellten Daten und Pläne in einem komplexen Mehrkörper-Simulationsmodell abgebildet. In einem mehrstufigen Forschungsprozess wurde schließlich die Wirksamkeit des untersuchten Funktionsprinzips qualitativ bestätigt. Parallel zur Abbildung des Ist-Zustandes drehten die LCM-Experten im Rahmen der Modellierung auch an unterschiedlichsten Stellschrauben des Systems. „Dadurch ist es gelungen, interessante Perspektiven für eine weitere Optimierung des Fräsinators aufzuzeigen“, kommentiert Gerald Schatz die Ergebnisse seines Teams.

Universaltalent für alle Jahreszeiten

Bereits jetzt besticht der Fräsinator freilich neben seiner Energieeffizienz und Leistungsstärke auch durch ungeahnte Einsatzmöglichkeiten. So kann er nicht nur Schnee fräsen, sondern alle möglichen Formen von Schüttgut wie Hackschnitzel, Futtermittel, Sand und sogar Getreide aufschütten. „Wenn es um die rasche und schonende Bewegung von Schüttgut geht, ist der Fräsinator das Maß aller Dinge“, zeigt sich Leopold Gansch stolz. „Er ist fast überall einsetzbar und kann unkompliziert auf alle gängigen Tragfahrzeuge wie Traktoren oder Unimogs montiert werden.“ Die Auswurfleistung beträgt je nach Art des Schüttguts 3.000 bis 5.000 m3/h. Die Arbeitsgeschwindigkeit kann zwischen 2 und 15 km/h frei gewählt werden.

Innovation erregt großes Aufsehen

Wenig überraschend, dass der Fräsinator schon vor dem Start der Serienproduktion auch international Aufsehen erregt. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk von NG Green vorerst auf dem Aufbau eines stabilen Heimmarktes. „Österreich und Deutschland sind in dieser Strategie logische Kernmärkte“, konkretisiert Gansch. „In diesen Ländern sind unsere Gespräche – etwa mit Kommunalbetrieben und Landwirten – bereits weit gediehen. In weiterer Folge wollen wir aber auch andere Regionen erschließen.“ Schließlich haben auch potenzielle Abnehmer aus China und Russland bereits Interesse an der Innovation aus dem Pielachtal bekundet.,

Text: Dr. Lachner | Haslinger, Keck || Bildcredits: NG GREEN – http://www.fraesinator.com/media/

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