Magnetic Brake II
Die Aktivitäten der Menschheit im Weltraum nehmen ständig zu. Moderne Satelliten und andere Raumfahrzeuge sind mit einer großen Anzahl von Drehantrieben ausgestattet. Zum Blockieren von Drehbewegungen, z. B. beim Fixieren von Antennen oder Solarpanels in ihrer Ausrichtung, können herkömmliche Bremsen auf Reibungsbasis oder mit mechanischer Verriegelung wegen der Gefahr von Kaltverschweißung oder Abrieb nicht verwendet werden.
Der herkömmliche Ansatz verwendet Schrittmotoren, die aufgrund der magnetischen Reluktanz ein inhärentes Rastmoment aufweisen. Die Größe des Schrittmotors wird jedoch manchmal nicht durch das erforderliche Nenndrehmoment, sondern durch das erforderliche Bremsmoment bestimmt. Dadurch werden diese Aktuatoren unnötig groß und schwer.
Das Projekt MagneticBrake II hat ein neuartiges Konzept einer magnetischen Bremse erarbeitet, die mit einem einfachen Stromimpuls ein- und ausgeschaltet werden kann. Das besondere daran: In keinem der stabilen Zustände – weder im verriegelten noch im entriegelten Zustand – wird Energie verbraucht.
AAC GmbH aus Wiener Neustadt (AT), IIES aus Wien (AT) und die Linz Center of Mechatronics GmbH aus Linz (AT) haben zusammengearbeitet, um diese neuartige Magnetbremse zu entwickeln, zu konstruieren, als Prototypen aufzubauen (Breadboard und Engineering Model) und zu erfolgreich testen. Die beeindruckenden Ergebnisse wurden auf den ESA International Space Days in Noordwijk, NL im Jahr 2022 vorgestellt und werden zum Abschluss des Projekts auf dem 20th European Space Mechanisms and Tribology Symposium in Warschau, Polen, präsentiert. Ab sofort steht die Magnetische Bremse für Anwendungen in Space-Projekten oder terrestrischen Applikationen zur Verfügung.