Für Konsumenten ist es extrem schwierig einzuschätzen, ob ein Produkt im Supermarktregal halbwegs nachhaltig produziert wurde und vertrieben wird. Mit einer eigens erstellten App hat ein Forscherteam rund um LCM, die ETH Zürich sowie 2 Supermarktketten entsprechende Informationen beim Einkauf geliefert. Und siehe da, das hat das Einkaufsverhalten tatsächlich verändert.

Die Wissenschafter stellten sich die Frage, wenn KonsumentInnen einen digitalen Einkaufsassistenten hätten, der ihnen hilft nach eigenen Wertevorstellungen zu agieren, würden sie dann nachhaltiger einkaufen? Würden sie neue Produkte ausprobieren und ihr Verhalten verändern?

Um das zu untersuchen, entwickelte das Forscherteam rund um Johannes Klinglmayr (LCM) einen neuartigen Einkaufsassistenten, der die Privatsphäre respektiert, Selbstbestimmung ermöglicht, Bewertungen nachvollziehbar macht und Umwelt, Gesundheit, sowie Produktqualität beurteilt. Für die KonsumentInnen wurden dadurch bewusste, nachhaltige Einkaufentscheidungen ohne den sonst erforderlichen Recherche-Aufwand möglich. Tatsächlich veränderten KonsumentInnen ihr Einkaufsverhalten, dieses war darüber hinaus auch nachhaltiger! Die Studie eröffnet daher neue Möglichkeiten, sie zeigt, wie man mit Empowerment von KonsumentInnen erreichen kann, dass sie aus Eigeninitiative nachhaltiger einkaufen.

Die Studie wurde im Rahmen des EU-Projektes ASSET- „Instant Gratification for Collective Awareness and Sustainable Consumerism“ durchgeführt. Das Projekt, geleitet von Johannes Klinglmayr vom Linz Center of Mechatronics (LCM) kooperierte mit Konsumentenschützern, der ETH Zürich, Spanischen, Deutschen, Estnischen Partnern sowie mit zwei Supermarktketten.

„2015 starteten wir mit der Vision, dass die Einbindung der eigenen Wertevorstellung einen einfachen und individuellen Produktüberblick ermöglicht. Und dass KonsumentInnen nachhaltiger einkaufen, wenn sie es könnten. Nach Feldstudien in Estland und Österreich und unter Einbindung und Analyse von tatsächlichem Einkaufverhalten können wir heute sagen, dass wir mit unserer Vermutung richtig lagen.“, so Klinglmayr. „Um als Gesellschaft nachhaltiger zu werden, ist der individuelle Konsum nicht die einzige Stellschraube an der wir drehen müssen. Aber unsere Studie zeigt uns, dass so das generelle Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt wird und davon können wir nicht genug haben.“

hier gibts weitere Informationen:

https://science.apa.at/power-search/2301017274934778610

https://science.orf.at/stories/3204123/

Unser paper zum Thema nachhaligen Konsum ist auch im Journal ‚Royal Society Open Science‘ erschienen:

https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsos.201418

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