Hohe Dynamik bestimmt das Leben von Dr. Bernd Winkler, Leiter der Area Drives im LCM, nicht nur durch seine zahlreichen sportlichen Aktivitäten in der Freizeit, sondern auch beruflich: in der Digitalhydraulik, einer in Linz entwickelten Sonderform der hydraulischen Antriebstechnik, ist Schnelligkeit oberstes Ziel. Besonders gilt das bei der Entwicklung von schnellen Schaltventilen, den Kernkomponenten der Digitalhydraulik. Die geforderte Schnelligkeit kann aber nur durch die Optimierung des gesamten Systems Ventil erreicht werden kann.

Und für diese Optimierung hat Winkler, mit seinem Team und KollegInnen aus der elektrischen Antriebstechnik eigene Optimierungstools entwickelt, in denen verschiedene Berechnungssysteme gekoppelt sind und eine große Anzahl verschiedene Design Parameter variiert und in weiterer Folge optimiert werden können. „Um die Digitalhydraulik am Markt durchzusetzen geht es im Grunde darum, möglichst schnelle Ventile zu entwickeln. Neben den energieeffizienten Schaltverfahren können diese dann aber auch zum Beispiel für extrem schnelle Industrieprozesse wie das Stanzen eingesetzt werden“, sagt Winkler.

Derzeit kommt gerade das erste eigenen Produkt des Teams auf den Markt – ein Schnellschaltventil für die Digitalhydraulik. Mit einer ganz anderen Technologie, einem sogenannten integrierten elektro-hydraulischen Antrieb, wurde für die Innviertler Firma Langzauner, die Pressen für Kompositmaterialien, Schi oder die Holzindustrie herstellt, in Rekordzeit eine neue Antriebsgeneration von Maschinen entwickelt. „Hier ist es uns gelungen, innerhalb von 10 Monaten ab Kontaktaufnahme ein fertiges Produkt zu entwickeln, das dann auch sofort beim ersten Messeeinsatz Absatz fand“, sagt Winkler.

„Wir betreuen derzeit mit einem relativ kleinen Team von insgesamt neun Mitarbeitern circa zehn Projekte und könnten personell jederzeit aufstocken. Allerdings ist es schwierig, geeignetes Personal zu finden“, sagt Winkler. Gesucht sind MechatronikerInnen bzw. MaschinenbauerInnen, wenn möglich mit hydraulischer Zusatzausbildung. „Die hydraulische Antriebstechnik ist extrem spannend, im Industrieumfeld gibt es da sehr viel zu tun. Trotzdem wird das leider oft von außen nicht so wahrgenommen, wir haben hier wirklich Nachwuchsprobleme.“ Insbesondere weibliche Mitarbeiterinnen wären auch jederzeit willkommen, da Winkler überzeugt ist, dass Frauen mitunter neue Herangehensweisen in der Problemlösung einbringen könnten. „Wir bieten auch unseren männlichen Mitarbeitern ganz bewusst ein Arbeitszeitmodell, das familienfreundlich ist. Wir haben im Team einige junge Väter, die ausnahmslos alle auch für ein paar Wochen oder Monate in Karenz gegangen sind.“ Sicher auch mit ein Grund, warum die Mitarbeiterfluktuation praktisch gleich null ist.

This work has been [partially] supported by the Linz Center of Mechatronics (LCM) in the framework of the Austrian COMET-K2 programme.

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